Ich glaube, jetzt sprechen wir endlich eine Sprache
Naja, wie gesagt. Ich war bei drei Firmen. Dieser Eindruck hat mir einiges kaputt gemacht. Aber es ist eine Tatsache gewesen. Es gibt natürlich immer noch Charakterdesigner die am anfang die Figuren zeichnen, da ist noch Kreativität da und das dauert noch recht lang aber sobald die Planung des filmes durch ist macht die arbeit praktisch nur noch der PC. Er bekommt in einem Koordinatenkreutz gesagt wie die Bewegungen sind und wie bei einem Grafikprogramm werden im zweiten Layer die Vorprogrammierten Charsets da durchgeschickt.
Genau so ist es - und das muss man wohl einfach vorher wissen. Aber wie gesagt: Durch Storyboards und Skizzen wird auch bei Animation gezeichnet. Nur der "aufwendige" Teil wird eben von der Technik übernommen. Ich finde aber keineswegs, dass das die Kreativität des Gesamtprojekts schmälert. Es geht bei Kreativität ja schließlich um die Arbeit "dahinter" und die ist gleich.
Sicher hat Toy Story irgend eine Daseinsberechtigung aber emotionale Tiefe besitzt er nicht wirklich. Laut dem Comic und Animationstheoretiker Scott mcCloud gibt es zwei arten von Comics oder Filme. Jene die eine Story erzählen wollen udn das Medium eher das mittel zum Zweck ist oder b. wo eher die Technik im Vordergrund steht und die Story etwas schwach ausfällt. Toy Story ist definitiv der letztere. man hat die Grenzen der damaligen Animationstechnik ausprobiert und es möglich klasse erscheinen lassen. aber die Tiefe ist nicht wirklich da.
Vergleichen kann man das mit zwei Gemälden... Das eine ist ein Munch - es geht eher um die Botschaft und die Emotionen wo die Farben und das Motiv dem Sinn untergeordnet sind, da kann das Bild recht ungleichmäßig wirken. Aber Toy Story ist eher wie ein Landschaftsgemälde. Sieht fast wie echt aus aber emotionale Tiefe ist nicht gerade da....
Auf einer Skala von 1 (Story) bis 10 (Technik) würde ich den ersten Toy Story auf 6-7 setzen. Ich stimme dir ein Stück zu, aber bin trotzdem der Meinung, dass Emotionen durchaus vorhanden sind. Der Mittelteil des Films gefällt mir zugegeben auch nicht zu 100%, aber das liegt hauptsächlich an der trostlosen Stimmung durch die Farbgebung. In den Beziehungen zwischen den Figuren sehe ich aber durchaus genug Gefühle. Man kann aber nicht leugnen, dass der Film entstand, um die Technik vorzustellen.
Im zweiten Teil bzw. ab dem zweiten Teil sehe ich es aber anders. Dort wurde es meiner Meinung nach schon für die Story gemacht.
Btw. ich habe Toy story 3 mal bei wem gesehen und kenne auch dem kleinen Toaster. Sorry. Aber ich fand den Toaster besser
Hmm, ich kenn den Toaster ehrlich gesagt nicht. Daher bleib ich dabei, dass es in TS3 für mich funktioniert^^
WAS König der Löwen und Kimba angeht. Ihr wisst schon das er im original Leo heisst und habt ihr mal ne Folge gesehen? Also ich erinner mich nicht dran das Scar ne Knarre hatte. und Menschen kamen auch kaum vor. Ebensowenig wie Simbas Mutter bei einem Schiffsuntergang ertrunken ist ... Und viele Menschen hat er auch nicht getroffen. Schaut eucht einfach mal die Serie an. Gibts auf Youtube. Habe die als Kind in den 80ern rauf und runter auf ZDF gesehen. Da gibts folgende Ähnlichkeiten: Vater tot (kommt ja selten vor in Geschichten) Beide Löwen, beide in Afrika und auch Hyänen kommen vor (die es auch in Afrika gibt)
Ich bezog den "Huster" eigentlich eher auf die Vorlage, die Shakespeare lieferte^^
Mag aber sein, dass der Vergleich nicht möglich ist - wie gesagt, ich kenn den Toaster nicht.
Zum Thema Tiefe: Wreckled hat ja gesagt, dass die Filme so "genial" sind. Wenn ich sowas höre, dann erwarte ich auch, dass die Story der drei Filme sehr viele Tiefe haben. Das sehe ich bei den Filmen nicht.
Jeder definiert Genialität bei Filmen anders. Bei mir zählt es zum Beispiel auch, wenn sehr kreative Geschichten erzählt werden. Das ist meiner Meinung nach hier der Fall. Es ist nicht jeder Film gleich.
Ich bin mir nicht zu 100% sicher, was du mit "Tiefe" in dem Fall meinst. Wenn ich es aber richtig verstehe, dann ist die auf jeden Fall gegeben!
Zitat von American Dragon
?Da fällt mir der Film "Lauras Stern" ein, wo keiner stirbt, aber die Story einen sehr bewegt. Pixar ist nicht bereit storymäßg was anzubieten, dass ungwöhnlich ist ( Beispiel: graue Charaktere, Kritik am Kapitalismus,...). Immer was altbekanntes wieder ausgraben ist doch langweilig.
Toy Story 3 hat mich auch bewegt... Für mich sind die Charaktere ungewöhnlich genug: Spielzeuge gegen den Rest der Welt, der sich der "Gefahr" unbewusst ist. Deine "graue Charaktere" sind inzwischen auch Altbekanntes "Kritik am Kapitalismus": Wieso? Vielleicht wollen sie die ja gar nicht verüben
Zitat von American DragonZu Teil 3: Ich frage mich, warum handeln die Figuren nicht nach dem Spruch "Jeder ist seines Glückes Schmied"? Warum suchen die Spielzeuge nicht von alleine nach einem neuen Besitzer? Dann würden die Ereignisse im Film dann nicht passieren.
Weil sie von der Idee der Kita begeistert sind: Wenn Kinder gehen, kommen neue, und sie werden für immer geliebt, ohne sich auf die Suche nach neuen Kindern zu begeben. Außerdem: Wer will altes Spielzeug haben? Entweder geht es kaputt oder es ist irgendwann out (so wie es Woody im ersten Teil erging und er es im zweiten noch immer befürchtete).
Zitat von American DragonEin guter Film sollte weltweit die Menschen bewegen. Aber in Deutschland hat man das nicht geschafft. Das ist Tatsache.
Willst du sagen, dass die Mentalität der Deutschen eine Sache ist, die der Franzosen eine zweite, die der Amerikaner eine Dritte, die der Japaner eine Vierte, etc.? Jeder Mensch ist anders. Und Kinozahlen belegen - zum Tausendsten Mal - nicht, wie der Film beim Publikum ankam.
Ich möchte euch die Toy Story reihe nicht komplett kaputt reden
Ich fühle definitiv für Toy Story nicht das, was du z.B. für KdL verspürst. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es hier so rüber kam. Aber trotzdem habe ich die Filme sehr gerne und finde, dass sie mehr Respekt verdienen, als ihr ihnen anfangs eingeräumt habt. Mittlerweile hat sich das ja bei dir gebessert :brennen:
Aber soviel emotionale Tiefe ist da nicht drin. Siche für das jüngere Publikum, keine Frage... Aber zu tief geht die Filmreihe nicht. die Konflikte die in den Filmen vorkommen sind welche mit denen sich meist eher Heranwachsende identifizieren können. neues Kind in der Gegend. Man fühlt sich verlassen oder so...
Naja allein von den Protagonisten her ist der Film auf eine bestimmte Zielgruppe gerichtet, das ist klar^^ Aber wie gesagt: Ich finde schon, dass es genug emotionale Momente gibt. Vor allem die Grundbeziehungen (allen voran Andy-Woody) finde ich mehr als überzeugend.
Die eigentlichen Konflikte beziehen sich eigentlich nicht auf die Probleme der Kinder. Vielmehr sind es Probleme, die von den Spielzeugen ausgehen und zwischen ihnen oder auch zwischen den Menschen sind. Ich erinnere zum Beispiel an Jessie und Lots o' Huggin' Bear, die von ihren Besitzern vergessen wurden, für die dies aber ein unglaubliches Trauma war. Wie vorhin schon mal angesprochen sind die Besitzer das Leben der Spielzeuge und sie sahen keinen Sinn mehr in ihrer Existenz, woraufhin sie große Wut aufbauten. Im Fall von "Lotso" aggressive Wut, bei Jessie Wut, die sie in sich hinein gefressen hat und der ganzen äußeren Welt abgeschworen hat.
Das bezieht sich meiner Meinung nach nicht nur auf Spielzeuge. Auch als Mensch kann einem so was passieren - es ist nur nicht alltäglich und benötigt deshalb vielleicht mehr Vorstellungskraft, um sich hinein versetzen zu können, ich weiß es nicht.
Bin zwar immer noch sehr gegen Animationsfilme aber es ist nun mal so das Toy Stories Erfolg wirklich auf die Technik beruht und nicht auf der Story oder Tiefe. Er war neu udn was besonderes in seiner Art.
Ja und nein. Der Erfolg beruht eher auf Technik, war aber ab der ersten Fortsetzung vor allem der Story zu verdanken (mit Technik konnte man da nicht mehr auftrumpfen; sie war ja nicht mehr neu).
Puuuh, langer Beitrag...