Das Lied von Eis und Feuer

  • Wer Fantasy und Mythen, Geschichten von Königen und Lords aus anderen Welten liebt, dem kann ich Die Saga "Das Lied von Eis und Feuer" ans Herz Legen.

    Das Spannende Fantasy Epos von George R.R. Martin zieht sich (im Originalen) über 5 Bände. Und momentan erscheint eine Neuauflage (der Übersetzung) von jedem einzelnen Band, wobei jeder Band in zwei Teile zerlegt wird und immernoch über 500 Seiten verfügt. Bisher sind von der Neuauflage 3 Bücher erschienen und das vierte erscheint im Oktober.

    Die Geschichte ist am Anfang zwar sehr schwer zu verstehen, da sie sich um mind. 7 Familien dreht, von denen man sich die Beziehungen untereinander und die Stammbäume erstmal merken muss. Außerdem wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt, von denen alle, bis auf 2, dem Stammbaum der "Stark"s angehören. Nur der Prolog wird vollkommen abseits, der anderen Perspektiven erzählt. Aber schafft man es erstmal, die Charaktere (von denen es reichlich gibt) zu zuorden, ist es eine mehr als spannende und fesselnde Bücherreihe voller Intrigen und Liebe.

    Inhaltsangabe des ersten Buches "Die Herren von Winterfell"


    Die letzten Tage des Sommers sind gekommen.

    Eddard Stark, der Lord von Winterfell, lebt mit seiner Familie im kalten Norden des Königreiches Westeros, und er weiß, dass der nächste Winter Jahrzehnte dauern wird. Als der engste Vertraute seines Königs und alten Freundes Robert Baratheon stirbt, soll Eddard an dessen Stelle treten. Für die Zeit, die er am Königshof zubringen muss, überträgt Eddard die Herrschaft über Winterfell an seinem Erben Robb - während sich sein Bastardsohn Jon den Kriegern der Nachtwache anschließt. Doch Rober Batatheon ist nicht mehr der starke Herrscher, der er einst war, und um den Eisernen Thron scharen sich Intriganten und feige Meuchler. Eddard sieht sich plötzlich von möchtigen Feinden umzingelt und muss hilflos zusehen, wie seine vielköpfige Familie in alle Winde verstreut wird. Die Zukunft des gesamten Reiches Westeros steht auf dem Spiel...

    Teil des Prologs des ersten Buches

    »Wir sollten umkehren«, drängte Gared, als es im Wald um sie zu dunkeln begann. »Die Wildlinge sind tot.«
    »Machen euch die Toten Angst?«, fragte Ser Weymar Rois mit nur dem Anflug eines Lächelns.
    Gared ließ sich darauf nicht ein. Er war ein alter Mann, über fünfzig, und junge Lords hatte er schon so manchen kommen und gehen sehen. »Tot ist tot«, sagte er. »Die Toten sind nicht unsere Sache.«
    »Sind sie denn tot?«, fragte Rois leise. »Welchen Beweis haben wir?«
    »Will hat sie gesehen«, sagte Gared. »Wenn er sagt, dass sie tot sind, dann ist mir das Beweis genug.«
    Will hatte es gewusst. Früher oder später würde man ihn in den Streit hineinziehen. »Meine Mutter hat mich gelehrt, dass Tote keine Lieder singen«, warf er ein.
    »Das hat meine Amme auch gesagt«, erwiderte Rois. »Glaub nie etwas, das du an der Zitze einer Frau hörst. Selbst von den Toten kann man etwas lernen.« Seine Stimme hallte nach, zu laut im dämmrigen Wald.
    »Wir haben noch einen langen Ritt vor uns«, erklärte Gared. »Acht Tage, vielleicht neun. Und es wird Nacht.«
    Unbeeindruckt sah Ser Weymar Rois zum Himmel auf. »Das wird es jeden Tag um diese Zeit. Beraubt dich die Dunkelheit deiner Manneskraft, Gared?«
    Will konnte den angespannten Zug um Gareds Mund erkennen, den kaum unterdrückten Zorn in seinen Augen unter der dicken, schwarzen Kapuze seines Umhangs. Gared gehörte seit vierzig Jahren der Nachtwache an, als Mann und schon als Junge, und er war es nicht gewohnt, dass man sich über ihn lustig machte. Doch es war mehr als das. Hinter dem verletzten Stolz bemerkte Will noch etwas anderes bei diesem alten Mann. Man konnte es wittern, eine nervöse Anspannung, die der Angst gefährlich nahe kam.
    Will teilte sein Unbehagen. Vier Jahre war er auf der Mauer. Als man ihn zum ersten Mal auf die andere Seite geschickt hatte, waren ihm all die alten Geschichten wieder eingefallen, und fast war ihm das Herz in die Hose gerutscht. Später hatte er darüber gelacht. Inzwischen war er ein Veteran, hatte hundert Patrouillen hinter sich, und die endlose, finstere Wildnis, welche die Südländer den Verfluchten Wald nannten, konnte ihn nicht mehr schrecken.
    Bis zum heutigen Abend. Heute war irgendetwas anders. Eine Schärfe lag in dieser Finsternis, bei der sich ihm die Nackenhaare sträubten. Neun Tage waren sie geritten, nach Norden und Nordwesten und dann wieder nach Norden, hart auf den Fersen einer Bande von Plünderern. Jeder Tag war schlimmer als der Tag zuvor gewesen. Heute war der schlimmste von allen. Kalter Wind wehte von Norden her und ließ die Bäume rascheln, als wären sie lebendig. Den ganzen Tag schon schien es Will, als würden sie beobachtet, von etwas Kaltem, Unerbittlichem. Auch Gared hatte es gespürt. Will wollte nichts lieber als schnellstmöglich zurück in den Schutz der Mauer reiten, nur war das nichts, was man seinem Vorgesetzten anvertraute.
    Besonders nicht einem Vorgesetzten wie diesem.
    Ser Weymar Rois war der jüngste Sohn eines alten Geschlechts mit allzu vielen Erben. Er war ein hübscher Junge von achtzehn Jahren, mit grauen Augen, anmutig und schlank wie eine Klinge. Auf seinem mächtigen, schwarzen Streitross ragte der Ritter über Will und Gared mit ihren kleineren Kleppern hoch auf. Er trug schwarze Lederstiefel, schwarze Wollhosen, schwarze Hirschlederhandschuhe und ein feines, geschmeidiges Hemd aus schimmernden, schwarzen Ketten über Schichten von schwarzer Wolle und gehärtetem Leder. Ser Weymar gehörte noch kein halbes Jahr zu den Brüdern der Nachtwache, doch konnte niemand behaupten, er hätte sich auf seine Berufung nicht vorbereitet. Zumindest was seine Garderobe anging.
    Sein Umhang war die Krönung. Zobel, dick und schwarz und weich wie die Sünde. »Ich wette, die hat er alle eigenhändig gemeuchelt, der Mann«, hatte Gared in der Kaserne beim Wein erklärt, »hat den kleinen Biestern die Hälse umgedreht, unser großer Krieger.« Alle hatten in sein Lachen mit eingestimmt.
    Es fällt schwer, Befehle von einem Mann anzunehmen, über den man lachen musste, wenn man mal zu tief ins Glas geschaut hat, dachte Will, während er zitternd auf seinem Klepper saß. Gared musste wohl ebenso empfinden.
    »Mormont hat gesagt, wir sollten sie verfolgen, und das haben wir getan«, sagte Gared. »Sie sind tot. Die werden uns keinen Ärger mehr machen. Vor uns liegt ein harter Ritt. Nur das Wetter gefällt mir nicht. Wenn es schneit, könnte der Rückweg zwei Wochen dauern, und es könnte sein, dass wir uns noch über Schnee freuen. Schon mal einen Eissturm erlebt, Mylord?«
    Der junge Herr schien ihn nicht zu hören. Er betrachtete die herabsinkende Dämmerung, auf diese halb gelangweilte, halb abwesende Art und Weise, die er meist an den Tag legte. Will war lange genug mit dem Ritter unterwegs gewesen, um zu wissen, dass man ihn am besten nicht störte, wenn er so dreinblickte. »Erzähl mir noch einmal, was du gesehen hast, Will. Sämtliche Einzelheiten. Lass nichts aus.«
    Will war Jäger gewesen, bevor er sich der Nachtwache angeschlossen hatte. Nun, eigentlich Wilderer. Reiter hatten ihn in Mallisters Wald auf frischer Tat ertappt, als er gerade einen Hirsch häutete, der dem Mallister gehörte, und ihm war nur die Wahl geblieben, das Schwarz anzulegen oder eine Hand einzubüßen. Niemand konnte so lautlos durch die Wälder streifen wie Will, und die schwarzen Brüder hatten nicht lange gebraucht, um sein Talent zu erkennen.
    »Das Lager liegt zwei Meilen von hier, hinter diesem Kamm, gleich neben einem Bach«, sagte Will. »Ich war so nah dran, wie ich mich traute. Sie sind zu acht, Männer wie Frauen. Kinder konnte ich keine sehen. An den Fels haben sie einen Unterstand gebaut. Mittlerweile ist er ziemlich schneebedeckt, aber ich konnte ihn trotzdem erkennen. Es brannte kein Feuer, aber die Feuerstelle war nicht zu übersehen. Niemand hat sich gerührt. Ich habe sie lange beobachtet. Kein Lebender kann so lange still liegen.«
    »Hast du Blut gesehen?«
    »Nein, das nicht«, räumte Will ein.
    »Hast du Waffen gesehen?«
    »Ein paar Schwerter, ein paar Bögen. Ein Mann hatte eine Axt. Sah schwer aus, mit doppelter Klinge, ein grausiges Stück Eisen. Es lag neben ihm, direkt bei seiner Hand.«
    »Hast du darauf geachtet, wie die Leichen lagen?«
    Will zuckte mit den Achseln. »Einige sitzen an den Stein gelehnt. Die meisten liegen am Boden. Als wären sie gestürzt.«
    »Oder als würden sie schlafen«, vermutete Rois.
    »Als wären sie gestürzt«, beharrte Will. »Eine Frau liegt da im Eisenholz, halb verborgen von den Zweigen. Mit abwesendem Blick.« Er lächelte leise. »Ich habe darauf geachtet, dass sie mich nicht sieht. Als ich näher kam, habe ich gesehen, dass auch sie sich nicht mehr rührt.« Unwillkürlich lief ihm ein Schauer über den Rücken. »Ist dir kalt?«, fragte Rois.
    »Ein wenig«, murmelte Will. »Der Wind, Mylord.«
    Der junge Ritter wandte sich zu seinem ergrauten Krieger um. Erfrorene Blätter umflüsterten sie, und Rois' Streitross wurde unruhig. »Was, glaubst du, hat diese Leute getötet, Gared?«, fragte Ser Weymar beiläufig. Er strich über seinen langen Zobelmantel.
    »Es war die Kälte«, sagte Gared mit eiserner Bestimmtheit. »Ich habe im letzten Winter gesehen, wie Menschen erfrieren, und auch in dem davor, als ich fast noch ein Junge war. Alle reden von vierzig Fuß hohem Schnee und dass der
    Wind von Norden her heult, doch der eigentliche Feind ist die Kälte. Sie schleicht sich leise an als Wind, und anfangs zittert man, und die Zähne klappern, und man stampft mit den Füßen und träumt von Glühwein und hübschen, heißen Feuern. Sie brennt, das tut sie. Nichts brennt wie die Kälte. Doch nur eine Weile. Dann kriecht sie in dich hinein und fängt an, dich auszufüllen, und nach einer Weile hast du keine Kraft mehr, dich zu wehren. Es fällt leichter, sich hinzusetzen oder einzuschlafen. Man sagt, man spürt am Ende keine Schmerzen. Erst wird man schwach...

    sincerely your roman soldier

    JUS DREIN JUS DAUN

    Einmal editiert, zuletzt von Herman (6. August 2011 um 22:38)

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  • Ich habe mir letztens die fantastische Serie Game of Thrones gekauft, die eine Verfilmung des ersten bzw. der ersten beiden deutschen Bücher.

    Das erste Buch habe ich mir gestern auch gekauft und da ich die Serie schon so toll finde wird mir das Buch bestimmt auch gut gefallen :)

    Wie Herman kann ich allen, ausser den Jüngeren, Serie und bestimmt auch Buch nur empfehlen.

  • Die erste Staffel der Serie habe ich mir ebenfalls angesehen, sie ist sehr gut, aber es wurden einige Szenen hinzu geschrieben oder verändert, die (so) gar nicht im Buch vor kommen.
    Sehr weit bin ich mit dem Lesen bislang noch nicht gekommen... Bin erst im 4. Band :(

    sincerely your roman soldier

    JUS DREIN JUS DAUN

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