Epistokratie statt Demokratie?

  • Bitte Artikel lesen, am besten das Interview anhören und dann erst antworten ;)
    http://www.deutschlandradiokultur.de/us-politologe-…ticle_id=383291

    Ich muss gestehen, dass ich seit der Trump-Wahl auch viel darüber nachdenke und mehr und mehr Sympathien dafür aufbringe. Es ist einfach unfassbar, wie - man muss es leider so sagen - dumm viele seiner Anhänger und europäischen Gesinnungsgenossen sind. Dabei geht es gar nicht darum, dass sie politisch andere Positionen vertreten als ich, sondern einerseits, dass sie ernsthaft glauben, jemand wie Trump würde sich für diese Belange einsetzen und andererseits, wie unfähig sie sind sinnvolle Diskussionen darüber zu führen. Auf facebook kriege ich ein bisschen davon mit, wie sich Trump-Fans so gut wie nie mit Fakten auseinandersetzen, sondern bloß nur ihr eigenens Empfinden zum Ausdruck bringen. Argumente spielen dabei überhaupt keine Rolle! Auch in meinem persönlichen Umfeld habe ich schon ein "Mit dir diskutier ich schon mal grundsätzlich nicht" zu hören bekommen. Genau das ist aber das Problem! Wenn man bewusst einer Auseinandersetzung mit der Gegeposition aus dem Weg geht, kann ich eigentlich kaum akzeptieren, dass diese Wahl-Stimme genauso viel wiegen soll, wie die von jemandem, der sich wirklich mit den Vor- und Nachteilen beschäftigt hat. Ich habe kein Problem damit, wenn er zu einem anderen Schluss kommt als ich, aber dieser sollte wenigstens begründet sein! Ein "ich hab recht und ihr seid doof!" ist aber keine akzeptable Begründung!

    Tatsache ist auch, dass es das Wahlrecht ja in Deutschland erst ab 18 Jahren gibt. Warum ist das eigentlich so? Weil wir davon ausgehen, dass Kinder noch nicht über die nötige geistige Reife verfügen, eine so weitreichende Entscheidung, bei der man Verantwortung für sich und alle anderen Menschen übernimmt, zu treffen. Wer sagt denn aber, dass sie mit dem Erreichen von 18 Jahren plötzlich da ist? Es wäre ja ein Wunder, wenn das so wäre!

    Der große Haken bei der Sache ist natürlich, wie in dem Beitrag ja auch angemerkt, dass sich eigentlich niemand anmaßen kann eine allgemeingültige Grenze festzusetzen, ab der der Zustand der "Wahlfähigkeit" erreicht wäre. Intelligenz allein kann nicht der entscheidende Faktor sein, das birgt die Gefahr der Macht schlauer Egoisten. Der Autor schlägt wahrscheinlich aus diesem Grund Bildung vor. Reicht mir aber auch nicht. Kenne Leute, die zwar gebildet sind, also viel wissen (und dann meistens auch tolle Noten haben), aber gar nicht darüber nachdenken und daher daraus auch keine Schlüsse ziehen (Stichwort: Bulimie-Lernen).

    Meiner Meinung nach sollte es wenn, dann irgendwie an der Fähigkeit zum Liefern von rationalen Begründungen festgemacht werden. Wie genau das aussehen könnte, darauf habe ich aber auch keine Antwort. Aus diesem Grund bin ich auch bisher nicht vom Glauben an die uneingeschränkte Demokratie abgefallen. Aber ich bringe immer mehr Sympathien auf für Positionen wie die unseres ehemaligen Bundespräsidenten Walter Scheel:

    Zitat

    Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung
    abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist
    es, das Richtige zu tun und es populär zu machen.

    Quelle: https://natune.net/zitate/zitat/431

  • Anzeige

    Träumst du von einer Reise nach Disneyland Paris? Es ist Zeit:




    Erlebe deine liebsten Disney, Pixar, Marvel und Star Wars Helden live in Aktion und kreiere unvergessliche Momente mit all den Disneyland Paris Neuheiten und Highlights 2024!

    Affiliate Link: Bei einer Buchung können wir eine Verkaufsprovision erhalten. Für dich entstehen dadurch keine Mehrkosten.


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!