Ich liebte das Setdesign und die Kostüme. Ich genoss die kleinen Details im Hintergrund und auf den Kostümen, wenn die Kamera sie mal zeigen wollte. Die Musik ist gut, das Singen ist ein völlig anders Thema. Aber, ich glaube, da hört es schon auf mit dem Lob.
Das Biest war einfach nur ein CG-Ziegenbockmann. Das ist ja auch nicht schlimm. Ich mag CGI. Aber wenn sie schon CGI gebrauchen, hätte sie ruhig ein bisschen kreativer und waghalsiger mit dem Aussehen des Biests sein sollen. Etwas, dass das CGI wirklich wert macht. Mit diesem Ziegenbock-Design hätten sie auch getrost auf praktische Effekte setzen und Dan Stevens in eine Maske stecken können.
Ich weiss nicht, was mit dem Gesang los war, aber er war so unterperformt. Ich bin mir sicher Emma Watson ist eine liebe Person, aber sie singt einfach nicht so gut und kann den Film mit ihrer ungeschulten Stimme nicht tragen. Dan Stevens Singstimme klingt dank des Biest-Filters einfach nur komisch. Ich brauchte die Josh Groban Version um zu realisieren, dass "Evermore" ein gutes Lied ist. Das Ensemble fand ich okay bis gut. Ein Lob muss ich noch aussprechen: "Gaston" und "Mob Song" von Josh Gad und Luke Evans waren richtig gut. Ich genoss jede Sekunde.
Längere Kamerafahrten sucht man im Film vergebens. Es scheint als wären die Filmemacher mit diesem Mindset herangegangen: "Wenn der Zuschauer etwas vom Set sehen will, soll er hinter die Darsteller schauen." Ich mag dieses Mindset nicht. Ich bin mehr ein Fan von: "Sieh mal, die interessanten kleinen Sachen hier und dort. Das haben wir gemacht." Ach, und noch etwas, aber das ist nur persönliche Präferenz: Ich mag die sich bewegenden Putten auf der Ballsaaldecke lieber als die Sternenhimmel-Ballsaaldecke.
Was mich aber vielleicht am meisten stört, ist das der animierte Film versteht, dass der Zuschauer mit Belle auf diese Reise geht. Dieses Feingespür habe ich nicht von dem Live Action Film bekommen. Das ist am Präsentesten in der Szene in der Belle den West Flügel erforscht hat und das Biest sie daraufhin anschreit.In der Animierten Variante sieht man das Biest verzerrte Gesichtszüge machen, seine Arme schwingen, Sachen zerstören, nah genug um jede Mimik wahrzunehmen. Man sieht das Monster und man fühlt mit Belle. Wenn Belle zurückweicht und schlussendlich verängstigt das Schloss verlässt, sind wir genau so verängstigt wie sie. Im Live Action Film ist die Szene deutlich kürzer, da das Biest keine Möbel im Umkreis hat, die es zerstören kann. Ausserdem gibt es nicht so viele Nahaufnahmen der Gesichter und das Biest scheint kaum eine Miene zu verziehen. Ich kann nicht verstehen wie Belle, eine mutige und schlagkräftige Frau, sich mit einer theatralischen Handbewegung von so jemandem verscheuchen lässt.
Uff, tut mir leid für den langen Post. Eigentlich wollte ich nicht ranten. Ich hoffe, ich bin nicht auf zu viele Schlipse getreten. @EnnyMay, was hälst du eigentich von BatB2017? Vielleicht kannst du es ja schaffen mich umzustimmen. 