• Gestern hab ich den Film "Ed Wood" gesehen, quasi als Begleitfilm zu "Plan 9 from outer space", den ich mir am Tag vorher angeschaut habe und den ihr vielleicht als schlechtesten Film aller Zeiten kennt. "Ed Wood" erzählt gewissermaßen dessen Entstehungsgeschichte. Er wurde von Tim Burton gedreht und 1994 von Disney unter dem Touchstone-Label herausgebracht. Johnny Depp spielt den titelgebenden Regisseur, der unbedingt ein großer Filmemacher sein möchte, aber aus verschiedensten Gründen nur Schrott zusammenbringt.

    Eigentlich könnte das ein typischer Film nach dem Motto sein: Protagonist träumt davon etwas zu werden, Protagonist überwindet seine Hürden, erreicht sein Ziel und wird ein großer Erfolg. Erfreulicherweise ist er das gerade nicht. Zwar ist er dramaturgisch genauso aufgebaut, aber alles was Wood am Ende des Films erreicht ist - nun ja, den schlechtesten Film aller Zeiten gedreht zu haben. Schuld daran hat er zu einem gewissen Maß auch selbst. So stört er sich nicht an diversen offensichtlichen filmtechnischen Fehlern und gibt jede Aufnahme direkt nach dem ersten Take zum Druck frei. Dabei ist er die ganze Zeit von so einem kindlichen Optimismus beflissen, dass man trotzdem fast Mitleid mit ihm hat. Auf dem Weg zu seinem großen Werk, gabelt er in bester "Blues-Brothers"-Manier diverse andere gescheiterte Existenzen auf, darunter den abgehalfterten Ex-Hollywood-Star Bela Lugosi, den schmierigen Fernsehhellseher Criswell, den klobigen finnischen Wrestler Tor Johnson und den von Bill Murray fabelhaft gespielten Schauspieler Bunny Breckinridge, der gerne eine Frau wäre. Sie alle hält Wood mit seinem unbeirrbaren Glauben an sich und den Erfolg auf die ein oder andere Weise am Leben und lehrt ihnen, sich nicht durch Rückschläge fallen zu lassen - selbst wenn man Ende nur ein bescheidenes Ergebnis erzielt. So ist dieser Film eine Hymne auf die Mittelmäßigkeit und ein rührendes Loblied auf all die Verlierer, denen nicht die großen Würfe gelingen, die in Hollywoodfilmen gewöhnlich zelebriert werden, aber doch nur die allerwenigsten von uns wirklich erreichen.

    Der von mir sehr geschätzte Burton hat diesen Film gekonnt inszeniert, Johnny Depp überzeugte mich mit dieser untypisch "uncoolen" Rolle davon, dass er auch wirklich schauspielern kann und Martin Landau brilliert in seiner Oscar-prämierten Rolle als gealterter "Dracula"-Darsteller Bela Lugosi. Ein wirklich toller Film, der viel mehr "Herz" hat als alle, denen das für gewöhnlich nachgesagt wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Andi (5. Oktober 2016 um 18:01)

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