Musikkassetten

Ich habe einige Musikkasseten, wo ich früher Lieder vom Radio aufgenommen habe. Die Kassetten höre ich aber seit einigen Jahren sehr wenig.

Hey, ich wollte mal wissen, ob ihr noch Musik-/Hörspielkassetten habt?
Also MCs, nicht VHS etc.

Ich habe noch ein paar und höre sie auch ab und zu. Früher habe ich gerade Hörspiele fast immer auf Kassette gekauft, weil es zum einen günstiger war und man zum anderen auch immer bequem an der letzten Stelle weiterhören konnte.

Was findet ihr besser? CDs oder MCs?

Uff.. Davon hab ich keine mehr. Meine Anlage kann die zwar noch abspielen, aber ich glaube, die habe ich alle, als ich älter wurde entsorgt (Was wohl hauptsächlich daran liegt, dass die meisten von den Kassetten Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg waren ^^),

Was ich besser finde, kann ich jetzt nicht sagen, hab den direkten Vergleich nicht mehr, aber ich denke, MCs gehen nicht so schnell kaputt, was ein Pluspunkt ist. Allerdings erinner ich mich auch noch sehr gut, an den Kabelsalat, den es manchmal gab, wenn die Kassette nicht richtig abgespielt wurde und sich das Band verhakt hat

Wir haben noch einige Musikkassetten zuhause rumliegen, benutzen diese aber nicht mehr. Ich und meine Schwester haben früher immer Lieder, Gedichte und Geschichten auf Musikkassetten aufgenommen und Hörbücher gemacht:)

Ob Kassetten jetzt stabiler sind, weiß ich nicht. Vielleicht ein bisschen, dadurch, dass sie zerkratzen können. Aber ein bisschen was hält auch eine CD aus. Ich kann mir vorstellen, dass die Kassetten durch den normalen Gebrauch stärker belastet werden als CDs. Kennt sich da jemand aus?

Jaaa, okaay. Aber ich meine jetzt bei einem einigermaßen guten Umgang damit, also kein absichtliches Demolieren Also eher in dem Sinne, was sich schneller von selbst "verflüchtigt" Welcher Datenträger hält länger?

Hält länger, hm?

CD:
Da die Audio CD das Logo COMPACT disc DIGITAL AUDIO trägt kann man von einem digitalen Medium ausgehen. Und bei einem digitalen Medium gibt es eine Qualitätsschwelle zwischen funktioniert und funktioniert nicht. Dazwischen gibt es ein gaaanz enges Fenster mittels Korrektur und co.

Es hängt von der Qualität und der Beschaffenheit der CD ab, wie lange sie hält. Wenn ich sehe, das sich bei 10 Jahre alten CDs bereits die Aufnahmeschicht ablöst ist sie natürlich reif für die Tonne, genauso wie die Daten darauf.

Qualität: Aufnahmegeschwindigkeit macht die Tiefe der eingelaserten Daten aus und bestimmt die Haltbarkeit mit, wenn die CD Wetter ausgesetzt wird. Bei Hitze weitet sich das Plastik, bei Kälte zieht es sich zusammen. Das wirkt sich auf die ganze Aufnahme aus. Bei nur so hauchzart beim Vorbeigehen aufgetragenen 1-0-1-1-1-0-1-1 bleiben danach vieleicht so 1-x-1-x-1-0-1-1 übrig, was eine Korrektur allerdings ausgleichen kann. Jesto langsamer die Aufnahmegeschwindigkeit, desto tiefer die Kerben, desto widerstandsfähiger. Das macht etwas aus, macht die CD aber nicht zu einem ewig lebenden Objekt.
Beschaffenheit: Die Aufnahmeschicht ist bei silbernen CDs ungeschützt und bei matten (weißen) CD-Oberflächen geschützter. Schiebt man die CD also mit der Oberseite auf dem Schreibtisch herum passiert ihr bei der matten Oberfläche im Normalfall gar nichts und bei der silbernen Oberfläche fast garantiert etwas, was aber in einem gewissen Maße durch (Jitter) Korrekturen behoben werden kann. Schaut mal mit einer silbernen CD als Filter in eine leuchtende Glühbirne. Haarrisse? Davon spreche ich.
Fällt die CD auf ihre Kante kann sie wie eine Autoscheibe mit Steinschlag von außen nach innen reißen und ist unbrauchbar. Fällt sie auf die flache Unterseite/Oberseite passiert ihr nichts, denn die Fläche ist riesengroß und fängt den Sturz ab. Kratzt man sie allerdings beim Aufheben schon auf dem Boden mit Dreck herum sind die ersten Kratzer auf der Aufnahmefläche unten [Im Falle der Oberseite einer matten CD dürfte in leichten Fällen rein gar nichts passieren, ist wie eine Schutzfolie auf nem Display, das ruhig was aushält]. Kratzer unten sind wie Spiegel. Die Jitterkorrektur ist nun damit beschäftigt, die Spur zu halten und gleicht das aus. Tiefe Kratzer hingegen bedecken eine zu große Fläche auf der Aufnahmeseite und das Lied hängt/Daten unlesbar. In einem PC wird solange über den Kratzer gefahren, bis die Korrektur die Spur halten kann. Dauert ewig, oder gelingt nicht.

Bei einem CD-Player mit Anti-Shock-Funktion (Zwischenspeicher) [im Auto, portabel, als Teil der Fehlerkorrektur beim Standgerät] hat die Korrektur Zeit, sich die Kerbe zu betrachten und ihre Spur zu finden, und nur das. Um an Datenmaterial zu kommen, und um den Ton in der Kerbe nicht stumm zu schalten, generiert die Korrektur ähnliche Daten, die er aus der Spur kennt, um das Loch zu stopfen. Sowas ist beim PC sicher auch möglich, aber eigentlich nur mit Audio-CDs. Dateiinhalte kann man ja nicht einfach dazugenerieren.

MC:
Sie besteht rundherum aus Plastik mit einem Magnetband, die MC. Die Musik ist innen geschützt, das Gehäuse kann in erster Linie aussehen wie will, solange innen nichts passiert. Intelligent wäre es, das Gehäuse mit Abschirmenden Material auszukleiden :D. Ich kann mir denken, das aber auch hier Hitze und Kälte nicht der Brüller sind, also darauf achten. Die MC ist analog. Zwar entmagnetisiert sich das Band dank dem Magnetfeld der Erde (siehe Kompass) langsam, aber es ist mit steigendem Qualitätsverlust lange hörbar, auch Abhängig vom Aufnahmegerät. Je nachdem wie abgeschirmt und Klimatisiert der Aufbewahrungsort ist, dürfte die MC länger halten und zwar schon aus einem Grund: Die Aufnahmeschicht löst sich nicht irgendwann ab und die Musik ist nicht von jetzt auf gleich unleserlich. Eigentlich ist es nur die Sache mit der Entmagnetisierung. Macht man das Gehäuse total kaputt, kann man das Band sogar in ein neues stecken. Sollte sich das Band ins Abspiegerät verheddern (Dieser Faktor ist natürlich nicht in die Verdeutlichung mit einberechnet, die veranschaulicht nur normal gepflegte Medien), kann man es wieder herausziehen, oder abschneiden und kleben, ohne das der Rest der Kassette defekt ist.

Nochmal zur Verdeutlichung:

ZEITLEISTE (1 Zeichen ist nicht zwingend ein Jahr!)
---------------------------------->

CD: ++++++++~~~_________

MC: +++++~~~~~~~~~~----__

+= Alles OK
~= befriedigende Qualität (MC) bzw. noch korrigierbar (CD)
-= mäßige Qualität
_= eine Zumutung (MC) bzw. gehimmelt (CD)

Und nun noch ein Faktor, den die digitale Zeit geschaffen hat: Die MC rauscht immer mehr, während sie sich entmagnetisiert. Ein digitales Medium hat kein sogenanntes Grundrauschen. Die Qualität ist immer gleich gut oder eben weg im Sinne von defekt. Keines der Medien ist also perfekt, beide sind kaputtbar, das eine anfälliger, das andere weniger anfällig dafür, dafür Zulasten der Qualität des Mediums.
Wollte man seine Stimme archivieren (ohne Bedacht an jegliche Backupgeschichten) ist die MC die erste Wahl. Die Stimme ist noch ewig hörbar (auch ohne Bedacht, das das Abspiegerät irgendwann fehlen könnte), wenn auch schlechter werdend.
Überlegung a) Aber über eine Vinylscheibe für den Zweck kann man auch mal nachdenken. Die Technik ist simpel wie genial und statt auf Vinyl auf Diamant ist das ding sowas von unzerstörbar Und dann braucht man natürlich noch Backups davon, falls mal ne Bombe mit Familie einschlägt. Das wird teuer xD
Überlegung b) Aber mit Bedacht von Backuplösungen und mit Einbezu der heutigen Medienvielfalt und Einfachheit ist sowas auf einem gebackupten Festplattenlaufwerk am allersichersten, wenn auch noch nicht unkaputtbar

Respekt an all jene, die sich den Text voll reingezogen haben. Der Aspekt bei der MC von wegen Jusierung und Reinigung des Aufnahmegerätes und somit erlangbare Qualität kann ja auch mal bequatscht werden.
Es ist nun 3:27 morgens. Grammatikfehler könnt ihr von mir aus mitnehmen und behalten. :gutentag:

Danke für die Infos, Dragon

Auf jeden Fall interessant und auch recht anschaulich.

Alles auf Festplatten ziehen ist sicherlich auch eine Möglichkeit. Und dafür sind dann wieder CDs besser, also gleich nach dem Kauf, mit MCs ist das sicherlich recht unhandlich, oder?

Analoge Medien zu kopieren ist immer umständlich und mit Qualitätsverlust verbunden. Jedoch, wenn man sich die Zeit nimmt, ist es recht einfach eine MC zu digitalisieren oder zu kopieren. Kopieren macht man am Besten in einem doppelten Tape-Deck. Manche haben auch die Kopieroption mit doppelter/vierfacher Geschwindigkeit, aber da kommt nichts bei rum. Hierbei dreht das Quellmedium und das Zielmedium in doppelter Geschwindigkeit oder sogar vierfacher. Die Homegeräte können das einfach nicht so gut. Bespielt werden MCs meines Wissens nach auch mit einer >4 fachen Geschwindigkeit, aber die Geräte dazu waren a) teuer und b) dafür ausgelegt.
Digitalisieren kann man nur in einfacher Geschwindigkeit, weil es viel zu aufwändig und qualitätslastig wäre die Verzerrung aufzuheben. Als Gerät braucht man im Normalfall nur ein (bitte recht gutes) Tape-Deck mit ein paar Filtermöglichkeiten und Auswahl der Bandbeschichtung mit Line out, einen Computer mit Line in und ein Kabel, sowie das richtige Programm. Aber alle Filter, die nichts damit zu tun haben, die Makel wie Grundrauschen und zu leise Aufnahmen, sowie zu fader Sound auszugleichen sind zu viel! Also, Bandbeschichtung wählen, >>>DOLBY A; B (NR); C; S; HX PRO; Trim; SR<<< wählen, je nach Ausstattung natürlich, dann muss das Deck mit dem PC verbunden werden. Als Programm kann man Audacity verwenden (Googeln; auf YT gibts tutorials). Jeden Titel einzeln aufnehmen, optimieren, beschriften und abspeichern.
Im Gegensatz zur CD, dess Titelinformation meist automatisch gefunden werden und dessen Titel in wenigen Minuten auf dem PC sind ist das bei der MC recht umständlich. Es funktioniert übrigens seitens des PCs genauso wie bei einer Vinyl.

Übrigens habe ich mcih mehr auf selbst gebrannte CDs bezogen in dem Text. Gepresste CDs dürften länger halten. Und der Effekt bei den Kassetten ist die Entmagnetisierung. Die CD ist digital und geht oder geht eben nicht.

Justiert ihr eure Tonköpfe oder entmagnetisiert ihr sie auch mal? Meinen müsste mal jemand oder ich justieren, nur woher bekommt man eine Justierungskassette zu nem bezahlbaren Preis? Oder wo geht man da heutzutage für günstig Geld hin? Der Dienst könnte sich dann gleich mal wieder den Laser den CD-Decks zu Gemüte führen.

Endlich kurze und neue Kabel für das Verlegen hinter der anlage doppelt geschirmt habe ich letzte Woche gekauft. Bald sind sie da. Damit wären Verbindungsprobleme endlich mal weg und der Kabelsalat erst... Wenn man keine Kompaktanlage hat ist das alles nicht ganz so einfach. Aber schöner und auch reperaturunanfälliger, bzw. kann man da Reperaturen machen.

In einer Kompaktanlage den Riemen wechseln geht ja noch. Mehr aber auch nicht. Glücklicherweise hat beim letztne Fall der Haushaltsgummi ausm Kästchen haargenau gepasst Für so eine Subanlage geht das auch so!

Entmagnetisieren habe ich auch noch nie gemacht.
Ich müsste mal die Linse von ein paar CD-Playern reinigen, das muss ich die Woche nochmal machen.

Dragon: Hast du einen Link zu einem guten Kassetten-Deck, mit dem man MCs digitalisieren kann?

Dazu wuerde ich kein spezielles USB Geraet nehmen, da teuer. Eher ein gut ausgesuchtes Tape-Deck von Ebay mit einem zugesicherten gepflegten und justierten Zustand, in Zusammenarbeit mit einer rauscharmen Soundkarte und dem Programm Audacity. Dabei nicht die allerschlechtesten Kabel und Adapter nehmen und du holst das Maximum aus der MC raus. Die Aufnahme sollte auch entsprechend justiert gewesen sein, sonst musst du die Pegel spaeter angleichen. Bei der Wiedergabe kannst du direkt von Dolby gebrauch machen, worauf du beim Deck-Kauf gleich achten kannst. Evtl. hast du ein passendes Geraet schon zuhause.

Okay, Soundkarte muss ich mal schauen. Wie sollte ich Tape-Deck und PC verbinden? Also mit welchen Anschlüssen/Kabeln?